Ausflug nach Dachau

Die neunten Klassen der Realschule Heubach besuchen die KZ-Gedenkstätte Dachau und treffen den 99-jährigen Zeitzeugen Nick Hope

 

Am 30.04.2024 stand der alljährliche Besuch der Gedenkstätte in Dachau für die Klassen 9 an. Um 7.45 Uhr fuhren wir von der Schule los. Nach über zwei Stunden Busfahrt kamen wir in Dachau an. Um 11 Uhr begann der Rundgang mit Führung auf dem ehemaligen KZ-Gelände. Zunächst wurde von den Sachkundigen der Gedenkstätte erläutert, warum die Menschen hierherkamen und was es für sie bedeutete, ehe die Schülerinnen und Schüler einzelne Gebäudeteile wie die Bunkeranlagen selbst begutachteten konnten. In dem größeren Teil der KZ – Anlage lebten die 2000 SS-Männer und in dem engeren Teil die bis zu 78.000 Inhaftierten. Insgesamt waren in Dachau und den dazugehörigen Außenlagern über 200000 Menschen inhaftiert.

Die Sachkundigen der Gedenkstätte zeigten uns am Jourhaus den Empfang der Juden, und die verschiedenen Stationen, welche die Inhaftierten durchlaufen mussten.

Die Baracken, in denen die Inhaftierten früher lebten, existieren heute nicht mehr. Nur zwei der Baracken wurden rekonstruiert und verdeutlichten, in welcher Enge und unter welchen Umständen die Menschen dort leben mussten.

Sehr bewegend und erschreckend waren auch die Gaskammern und vor allem die Krematorien, in denen die Leichen verbrannt wurden, da diese im Originalzustand erhalten sind. Während die Gaskammern nie benutzt wurden (warum ist bis heute ungeklärt), waren die Krematorien ständig in Betrieb, da es aufgrund von Überanstrengung, Krankheiten und Erschießungen viele Tote gab. In diesem etwas abseits gelegenen Bereich befinden sich auch viele Mahnmale und Gedenkorte der evangelischen, katholischen und russisch-orthodoxen Kirche, sowie eine jüdische Gedenkstätte.

Nach den besonderen Eindrücken hatte der Tag noch eine außergewöhnliche Überraschung für die Schülerinnen und Schüler zu bieten: An diesem Tag war der 99-jährige Zeitzeuge Nick Hope, der 1924 als Nikolai Choprenko in der Ukraine geboren wurde und als 17 – jähriger ins KZ Dachau kam, in der KZ-Gedenkstätte zu Gast und stand den Schülerinnen und Schülern der Realschule Heubach Rede und Antwort. Eindrucksvoll schilderte er die Prügelstrafen und Lebensumstände im Konzentrationslager, was uns alle sehr betroffen machte. Schließlich traten wir gegen 15.30 Uhr die Heimreise an.

Dieser Tag war sehr beeindruckend und alle waren sich einig, dass es wichtig ist, die Erinnerungskultur aufrechtzuerhalten, um das Vergangene nicht zu vergessen.